Fesselfliegen ist neben Freifliegen die älteste Flugmodellsportart. In Salzburg fand sich erstmals Anfang der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts eine kleine Gruppe zusammen um diese Sportart, damals sagte man noch "Hobby", auszuüben. Es gab weder Flugplätze noch Anlagen und auch die Motoren und Flugmodelle waren aus heutiger Sicht sehr antiquiert. Doch damals wie heute wohnt dem Fesselfliegen ein Reiz inne, dem nichts gleichzusetzen ist.

Der Anfang des Fesselfliegens war gemacht als man daran ging, kleine Flugmodelle an eine Art Peitsche zu hängen und im Kreis herumzuschleudern. Ein Amerikaner erfand dann das sogenannte "U-Control-System". Hier sind an einem Steuergriff zwei dünne Steuerdrähte, 0,3-0,5 mm, die im Flugzeug an einem Steuersegment befestigt sind, angebracht, und durch Drücken oder Ziehen der Hand kann das Höhenruder des Modells bewegt und so die gewünschte Flugbewegung ausgeführt werden. Die Länge der Steuerdrähte variiert je nach Flugklasse zwischen 14,5 und 21,5 Meter. Da das Modell im Kreis fliegt, ist ein richtiges Seitenruder nicht erforderlich. Angetrieben wird das Modell von einem Verbrennungsmotor, entweder Diesel- oder Glühkerzenmotor, einem Elektromotor oder einem Strahltriebwerk. Die Kunst des Fesselfliegens besteht darin, nur durch Handbewegungen das Modell zu starten und zu landen und dazwischen diverse Flugmanöver auszuführen und das alles gegen den Uhrzeigersinn. Dieses unmittelbare fliegerische Erlebnis macht neben der Technik den größten Teil der Fesselflugbegeisterung aus. Jede noch so kleine Handbewegung führt zu einer Flugbewegung des Modells (unter Umständen auch zum Absturz) und nur durch viel Training ist eine richtig koordinierte, reflexartige Handbewegung zu erreichen, wobei in jeder der Wettbewerbsdisziplinen klassenspezifisches Technikverständnis und fliegerisches Können gefordert sind.

Laut der FAI (Fédération Aéronautique Internationale), in deren Zuständigkeitsbereich der Fesselflug fällt, gibt es vier offizielle internationale Klassen, bei denen Welt- und Europameisterschaften ausgetragen werden, sowie einige internationale und nationale Versuchsklassen.

Die vier internationalen Klassen sind:

F2A: Geschwindigkeitsmodelle
Flugmodell, das von einem Kolbenmotor angetrieben wird und dessen Auftrieb durch die Einwirkung aerodynamischer Kräfte auf Tragflächen erzeugt wird, die im Flug (außer den Steuerflächen) unbeweglich sein müssen. Es ist die Aufgabe des Modells mit Hilfe seines eigenen Antriebs die Messstrecke mit höchstmöglicher Geschwindigkeit zu durchfliegen.

F2B: Kunstflugmodelle
Flugmodell, das von einem Kolbenmotor(en) angetrieben wird und dessen Auftrieb durch die Einwirkung aerodynamischer Kräfte auf die Tragflächen erzeugt wird, die im Fluge (außer den Steuerflächen) unbeweglich sein müssen. Es ist die Aufgabe des Modells, die im einzelnen beschriebenen Kunstflugfiguren auszuführen.

F2C: Mannschafts-Rennmodelle
Mannschaftsrennen ist ein Wettbewerb, bei dem auf Vorläufe und Zwischenläufe, ein Endlauf folgt. Es nehmen drei (3) eigens dafür gebaute Modelle gleichzeitig teil. Sie fliegen in demselben Kreis und jedes wird von einer Mannschaft bedient, die aus einem Piloten und einem Mechaniker besteht. In besonderen Fällen darf ein Rennen mit nur zwei (2) Mannschaften ausgetragen werden.

F2C-MTR: Fesselflug-Mannschaftsrennen
Ein Mannschaftsrennen besteht aus 3 (in Absprache mit dem Wettbewerbsleiter und den Piloten aus 2) Fesselflugzeugen, die gleichzeitig in demselben Kreis, entgegen dem Uhrzeigersinn fliegen.
Jede Mannschaft besteht aus einem Piloten und einem Mechaniker.
Die Vorläufe gehen über 100 Runden. Es sollen 3 Vorläufe und 1 Endlauf geflogen werden. In welcher Zusammenstellung die Mannschaften fliegen entscheidet das Los. Der Endlauf geht über 200 Runden mit 3 Fesselflugzeugen.
Die Teilnehmer mit den 3 besten Zeiten aus den Vorrunden nehmen am Endlauf teil.

F2D: Fuchsjagd-Modelle
Ein Fuchsjagd-Wettbewerb ist ein Wettkampf, in dem nach Vorläufen und Zwischenläufen, ein Endlauf durchgeführt wird. Dabei fliegen zwei (2) Modelle gleichzeitig im gleichen Flugkreis während einer vorbestimmten Zeitspanne. Das Ziel ist, einen am Ende der Längsachse hinten am gegnerischen Modell angebrachten Streifen aus Krepp-Papier abzuschneiden. Für jeden Schnitt werden Punkte vergeben.

 

Bundesfachreferent
Hanno Miorini

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