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Wolfgang Zach ist am 13. April 2020 nach langem, schweren, geduldig ertragenem Leiden verstorben. Mit ihm verlieren wir einen begnadeten Piloten und mehr noch, einen besonderen Menschen, der für viele Freund, Mentor und Vorbild war. Wolfgang Zach hat sein Leben dem Fliegen verschrieben. Das war seine Leidenschaft, die er mit Ausdauer, Erfindungsgeist und hohem persönlichen Einsatz über Jahrzehnte hindurch verfolgte. Und er teilte sein Wissen gerne mit allen, die es interessierte. Betrachten wir seinen fliegerischen Lebenslauf, so muss erwähnt werden, dass Wolfgang Zach in frühen Jahren zuallererst mit dem Modellfliegen begann. Mit einer unglaublichen Fingerfertigkeit, losgelöst vom kognitiven Denken, ließ er die kleinen Motorflugmodelle in der Luft tanzen: „Wenn ich da nachdenken muss, is es zu spät!“ Und immer parallel zum „tun“ war er stetig auch am „basteln“: Das machte ihn zu einem begnadeten und in der Szene anerkannten Modellbauer und Konstrukteur. Der berühmte „Turbo-Zach“ – ein Handwurfgleiter - ist eine Legende in der Modellflugszene, nicht zuletzt wegen der ausgereiften hervorragenden Flugeigenschaften. Da hat sich Wolfgang Zach einen Namen in alle Ewigkeit gemacht. Wolfgang war auch Hängegleiterpilot der ersten Stunde. Das war noch zu Zeiten, wo jeder selbst sein eigener Testpilot war; wo an selbst zusammengestellten Fluggeräten noch herum getüftelt wurde, nach eigenem Ermessen, stets auf der Suche nach Verbesserungen der Flugeigenschaften wurde gespannt, versetzt, verlängert, geschraubt und letztlich natürlich probiert. So stellten sich auch beim Drachenfliegen für Wolfgang die Erfolge ein! Und als das Paragleiten in den 90iger Jahren zu boomen begann, sich gerade in dieser Flugsparte viele begeisterte und leidenschaftliche Piloten einstellten, war Wolfgang selbstverständlich mitten unter ihnen. Als Fluglehrer für Hänge-und Paragleiter teilte er sein Wissen über Aerodynamik und Wetterkunde in unzähligen sehr „dynamischen“ Vorträgen mit uns. Wolfgang war Gründungsmitglied des Soaring Clubs Hohe Wand. Er hat auch die Flugschule in Grünbach beim Schneeberg gegründet. Wolfgang war überall zur Stelle, wo es galt den Flugsport in all seinen Facetten unter die Leute zu bringen. Seine erzählerische, verhaltene Leidenschaft, wenn er übers Fliegen sprach, steckte an. Er vermittelte Respekt vor dem Medium „Luft“, gleichwie ein Gefühl der Erlernbarkeit der fliegerischen Fertigkeiten. Ihm zu lauschen war fast wie selber fliegen…

Als Lehrer, Freund und Flieger wurde er ein fixer Bestandteil des Fluggebietes Hohe Wand. So haben ihn - vor allem die älteren FliegerInnen - in Erinnerung: Auf der Bank vor dem Gasthaus Postl sitzend, die Drachen und Gleitschirme in der Luft mit Argusaugen beobachtend. Seine Kommentare dabei entbehrten nie einer gewissen Ironie und waren gepaart mit überbordendem Fachwissen… und nur solchen sei die Ironie erlaubt! „Da Zach Wolferl halt‘!“.

Seine letzten Jahre waren von Krankheit und Schmerzen gezeichnet. Auch hier sollte sich der Mensch Wolfgang Zach zeigen. Er hat damit umgehen gelernt, mit seinem Schicksal und seiner Krankheit. Er hat es, so gut es eben noch ging, in die Hand genommen. Seine Haltung war „ein sich dreinfinden“ gepaart mit Hoffnungen, wie sie jedem Menschen zustehen.

Wolfgang hat seinen letzten Kreis gedreht. Und nicht in einen Baumstamm, sondern in die Freiheit der Lüfte. Wind und Wetter können ihm nun nichts mehr anhaben. Fast mutet es wie eine Verschwendung an, war er doch der beste Freund von diesen beiden…

 Ruhe in Frieden!