In Günselsdorf herrschten beim RC-MS-Bewerb wechselhafte Bedingungen, die alle 12 Teilnehmer ins Grübeln brachten.

Anfangs war zunächst alles ruhig. Heber fanden sich keine und abgeerntete Felder versprachen lediglich langsameres Sinken. Nur knapp mehr als die Hälfte der Teilnehmer konnte die geforderten 5 Minuten erfliegen. Der zweite Durchgang war ganz anders. Angehende Erwärmung brachte Bewegung am Himmel und veränderte innerhalb weniger Minuten das gesamte Wolkenbild. Ein Genuss für Thermikschnüffler. Während des dritten Durchgangs stellte sich der angekündigte Wind ein, sodass die Mittagspause vor den vierten Durchgang eingeschoben wurde. 
Dann die Frage: Fliegen wir noch oder brechen wir ab? Es wurden nämlich Windböen von mehr als 12 m/s gemessen und auch im Durchschnitt lag der Wind nahe bei 10m/s. Dem Reglement entsprechend müsste der Wind dauerhaft über 12 m/s liegen um den Bewerb abzubrechen. Der Bewerb wurde also dem Reglement entsprechend fortgesetzt. Manche Piloten verzichteten aus verständlichen Gründen auf den Start während andere erst nach langem Abwägen unmittelbar vorher ihre Entscheidung trafen. Letztlich entschieden sich drei Piloten für den Start der beiden folgenden Durchgänge.
Der erste Schwebeflug endete mit einer brachial beschädigten Maschine. Die beiden anderen konnten ihre herausfordernden Flüge mit einer guten Landung im festgelegten Landefeld absolvieren.
Nachtrag: Ein anwesender erfahrener Modellbauer hat sich an dem durch den böigen Wind entstandenen erheblichen Schaden an den Tragflächen erbarmt und seine Hilfe angeboten. Mit etwas Arbeit und einigen Euros wurde das Modell doch wieder flugtauglich gemacht. Bereits drei Wochen später führte diese Maschine den Besitzer bei der anstehenden ÖM zu einem der vorderen Plätze. Es lohnt sich also doch einen größeren Schaden zu reparieren. Gerade dann, wenn der Aufwand deutlich unter 20% des Modellwertes beträgt. Die Erfahrungen bei wechselndem Starkwind und die gewonnen Freundschaften hoben bei Weitem den geringen finanziellen und zeitlichen Mehraufwand für den betreffenden Piloten auf.
Wettbewerbssport ist nun mal nichts für schwache Nerven. Beim Modellfliegen kommt es also auch auf Mut, Geschicklichkeit und die richtigen Kontakte an.
Vielen Dank dem verlässlichen Veranstalter mit Obmann Wolfgang Misera, seinem gesamten Team und allen Piloten für diesen besonderen Wettbewerb.