Bereits zum zwanzigsten Mal luden, mit einem Jahr Verspätung, der UMFC-Gnas, der Präsident Heinrich Geiger und Organisator Heimo Stadlbauer zum schon traditionellen Styria Elektroflug-Meeting auf dem Modellflugplatz in Dietersdorf am Gnasbach ein.

Prächtiges Wochenendwetter ließ am 4. und 5. September 2021 25 Piloten mit ca. 55 Modellen aus nah und fern anreisen.
Vielleicht vorab noch ein kleiner Rückblick auf 20 Jahre Elektroflug-Meeting. Im Jahr 2000 wurde die Idee geboren, in der Steiermark ein lockeres Treffen mit Freunden des Elektroflugs durchzuführen. Ziel war und ist es noch, sich zu treffen, Erfahrungen auszutauschen, neue Freundschaften zu knüpfen bzw. alte aufzufrischen, und vor allem zu fliegen. Im Sommer des Jahres 2000 wurde das traditionelle Elektroflug-Meeting in Aspach nahe Stuttgart besucht, um Erfahrungen zu sammeln. Als ausführender Verein für das erste Meeting 2001 bot sich der UMFC-Gnas an, der ein tolles Modellflugzentrum aufwies und aufweist. Bis auf zweimal wurden alle Meetings dort durchgeführt. Bisher konnten insgesamt ca. 700 Piloten mit ca. 1200 Modellen begrüßt werden. Da der Platzsprecher Heimo Stadlbauer die eingesetzten Modelle während des Fluges kommentierte, war es auch notwendig, die entsprechenden Informationen dazu auf einem Datenblatt festzuhalten. Wenn sich der naturnahe Nachbau eines Modells in der Luft befand, wurden auch entsprechende Informationen über das große Vorbild vermittelt.
Gegenüber den Anfangszeiten des Meetings kamen fast ausschließlich bürstenlose Antriebe mit LiPo’s und 2,4 GHz RC-Anlagen zum Einsatz. Bei den Modellen wurde teilweise die 25 kg Grenze erreicht. Fünf bis sieben Meter Spannweite bei den Seglern ist schon fast keine Seltenheit mehr, wie die Segler von Heinrich Geiger, Werner Url und Erwin Wurm zeigten. Auch manche Motormaschinen brauchten sich nicht zu verstecken. Was früher unmöglich schien, elektrisch zu betreiben, zeigten die Piloten Bernhard Klauscher, Karl Reiser und Rupert Metz mit ihren großen Motormodellen. Die Aviatik Berg DI von Bernhard Klauscher war ja schon etliche Jahre vorher beim Treffen zu bewundern. Das Original aus dem Ersten Weltkrieg ist im Technischen Museum in Wien zu besichtigen. Mit ihren 3600 mm Spannweite war die Dornier 329 von Karl Reiser auch ein „Eyecatcher“. Das Original wurde 1993 als Passagierflugzeug zugelassen. Mit einer Supermarine Spitfire mit 2400 mm Spannweite begeisterte Rupert Metz die Zuseher und Piloten. Tiefe Überflüge und das Flugbild erinnerten den Autor an eine Groß-Flugshow in Duxford (GB), wobei dort etliche Spitfires den Himmel bevölkerten. Einige Worte noch zum Rennflugzeug „Gee Bee“ von Erwin Wurm. Ausschließlich zu Rennzwecken fürs „National Air Race“ in den USA wurde das Original Anfang der Dreißigerjahre eingesetzt. Damals wurde auch noch damit der Geschwindigkeitsweltrekord von ca. 476 km/h erflogen. Es konnten mit dieser Maschine etliche Rennen gewonnen werden, jedoch die Flüge waren immer eine Herausforderung für die Piloten. Sämtliche „Bee Gees“ machten letzten Endes Bruch mit einigen tödlich Verunglückten. Kein Original bleib erhalten, jedoch gibt es etliche flugfähige Nachbauten.
Vielleicht historisch interessant war die Messerschmitt M 35, pilotiert von Christoph Stradner. Das Original wurde von Willy Messerschmitt 1933 in mehreren Exemplaren gebaut und erfolgreich eingesetzt. Hier vielleicht noch ein „Sidestep“ zum Österreichischen Luftfahrtmuseum Graz-Thalerhof, dort hängt seit kurzem ein Scale-Modell (Maßstab 1:3) Messerschmitt M 17 von Willy Messerschmitt, ein Vorgängermodell der M 35.
Zu vergessen sind auch nicht die zahlreichen „kleineren“ Flugzeuge, sowie die Scale- und 3 D-Hubschrauber. Die Scale Hubis waren wirklich bis ins letzte Detail dem Original nachempfunden. Eine Pilotin konnte auch begrüßt werden, die erst zehnjährige Selina Raith vom hiesigen Verein. Auch Fesselflug wurde von Hermann Schuster und Organisator Heimo Stadlbauer vorgeführt. Am Sonntag überflog ein Leichtflugzeug-Doppeldecker den Platz und zeigte einige Kunstflugfiguren. 

Toll war’s wieder! Herzlichen Dank den gekommenen Piloten, dem Präsidenten Heinrich Geiger, dem Küchen- und Helfer-Team. Wir treffen uns hoffentlich wieder im Jahr 2022 zum 21. Styria Elektroflug-Meeting in Dietersdorf am Gnasbach.

Fotos (Stadlbauer, Monschein):

-1: Originalnachbau des Rennflugzeuges „Gee Bee“ aus den Dreißigerjahren, pilotiert von Erwin Wurm, Spannweite. 1700 mm, Gewicht 5000 g, LiPo 8 s
-2: UMFC-Gnas Präsident Heinrich Geiger mit „ASK 18“, Spannweite. 7200 mm, Gewicht 21000 g, LiPo 10 s
-3: De Havilland „Venom“ von Volker Schreiegg, Spannweite.1200 mm, Gewicht 3500 g, LiPo 6 s
-4: Aero L 39 „Albatros“ von Erwin Wurm, Spannweite.1450 mm, Gewicht 6000 g, LiPo 8 s
-5: Messerschmitt M 35 von Christoph Stradner, Nachbau eines Originals aus 1933, Spannweite. 2200 mm, Gewicht 4500 g, LiPo 6 s
-6: Die zehnjährige Selina Raith mit „Dusty“
-7: Dazwischen wurden von einem Doppeldecker- Leichtflugzeug Kunstflugfiguren vorgeführt
-8: North American „Trojan T 28“, ein ehemals klassisches Trainingsflugzeug in den USA, pilotiert von Volker Schreiegg, Spannweite. 2,5m, Gewicht 6000 g, LiPo 8 s
-9: Aviatik Berg D I aus dem Ersten Weltkrieg von Bernhard Klauscher, Spannweite. 2500 mm, Gewicht 15000 g, LiPo 12 s 
-10: Dornier Do 328 von Karl Reiser, Spannweite. 3600 mm, Gewicht 24800 g, LiPo 2x 12 s
-11: Ein wunderbares Flugbild von der Do 328
-12: Supermarine Spitfire von Rupert Metz, Spannweite. 2400 mm, Gewicht 12000 g, LiPo 12 s
-13: Blick ins Cockpit der Supermarine Spitfire von Rupert Metz
-14: Supermarine Spitfire von Rupert Metz beim tiefen Überflug
-15: Die AUA Boeing 737 von Markus Sumper beim Landeanflug nach Wien-Schwechat? nein Dietersdorf am Gnasbach, Spannweite. 2,0m, Gewicht 4500 g, LiPo 4 s
-16: Zwei klassische Jagdflugzeuge der Familie Ninaus aus dem Zweiten Weltkrieg, links North American P 51 „Mustang“ und rechts Fock Wulf 190 
-17: Karl Reiser mit dem Scale Nachbau der Bell 429 „Mercy Flight“, Rotordurchmesser 1700 mm, Gewicht 11000 g, Lipo 12 s
-18: Autor Heimo Stadlbauer mit Amigo II und elektrifiziertem Cox Tee Dee 051, Spannweite. 2000 mm, Gewicht 1000 g, LiPo 3 s
-19: Heimo Stadlbauer wagte auch den Fesselflug mit“K7“, flankiert von Hermann Schuster (li) und BFR für Fesselflug Hanno Miorini
-20: Heimo Stadlbauer beim Flug mit Fesselflugzeug „K7“, Spannweite. 1500 mm, Gewicht 1600 g, LiPo 3 s
-21: Gekonnt durch die Veranstaltung führte Organisator Heimo Stadlbauer