Nach dem Hype der vergangenen Jahre findet sich die Modellflugszene allmählich wieder in familiäreren Kreisen. Natürlich spürt man das auch in der ein oder anderen Wettbewerbsklasse, was mir erste kleine Sorgen bereitete.
Die Stimmung kippte ins Positive, als ich vor einiger Zeit einen Anruf vom Kärntner Landessektionsleiter Peter Zarfl erhielt, der mir voller Freude vom wachsenden Interesse an den Hubschrauberklassen in einem seiner Vereine berichtete. Kurz nachgedacht, stellte sich die Vermutung auf, dass es noch weitere ambitionierte Piloten geben könnte, die gerne in die Wettbewerbsklasse hineinschnuppern möchten, oder sich nach einem Leitfaden sehnen, der die eigene Geschicklichkeit immer wieder aufs neue auf die Probe stellt.
So entstand die Idee des F3C & F3C-Sport Schnupperwochenende, dass vom 12. bis 14. Juli am Gelände des SGS Sektion Modellflug bei Spittal an der Drau im sonnigen Kärnten stattfand.
Bereits im Vorfeld überraschte das rege Interesse an der Ausschreibung. Aus anfänglich drei lokalen Piloten wurden innerhalb kürzester Zeit 14 Anmeldungen aus ganz Österreich.
Aus diesem Grund beschloss ich mir für das Wochenende Verstärkung zu holen. Kurzerhand machten sich auch unser Juniorenweltmeister in der Klasse F3C Thomas Rettenbacher mit Vater Peter und Mutter Irmgard aus Salzburg, sowie Harald Binna aus der Steiermark, mit Jahrelanger Wettbewerbserfahrung im Gepäck auf den Weg in den Süden und standen den Teilnehmern mit Rat und Tat zur Seite.
Der Freitag galt als Anreisetag und diente zum gemütlichen Kennenlernen mit anschließendem gemeinsamem Abendessen beim lokalen Wirt in Möllbrücke. Gut gestärkt und ausgeruht starteten wir den Samstag mit ein paar Eckdaten rund um F3C-Sport, gefolgt vom besprechen erster Übungen und Flugfiguren, die als Basics, nach Belieben, mit oder ohne Unterstützung, im Anschluss am eigenen Modell geflogen werden konnten.
Das große und optimal ausgerichtete Flugfeld des SGS bot die Gelegenheit zwei Schwebefelder aufzubauen, die parallel genutzt, und wechselweise auch als Ausgangspunkt für die dynamischen Fahrtfiguren herangezogen wurden. Somit herrschte bis zur Mittagpause reges Treiben mit einer wahnsinnig steil wachsenden Lernkurve unter den Teilnehmern.
Nach der Mittagspause, in der Obmann Rainer Linseder seine Grillkünste zum Besten gab, folgte ein kleiner theoretischer Teil bei Kaffee und Kuchen. In diesem zweiten Teil ging es um allgemeine Einstellungen und mögliche Setups, die einem Modell und dem Piloten beim diesem ruhigen und präzisen Flugstil optimal unterstützen.
Die aktiven Wettbewerbspiloten Thomas, Peter und Harald plauderten aus dem Nähkästchen und beantworteten die zahlreichen Fragen der Teilnehmer. Nun war die Katze aus dem Sack und es wurde fleißig optimiert und programmiert, die Drehzahl und Drehraten fürs Schweben und Fahrtfiguren angepasst und auch die ein oder andere zusätzliche Flugphase programmiert, um den eigenen Vorlieben gerecht zu werden.
Die Zeit reichte für einige weitere Flüge, bis und leider ein, für diese Gegend absolut untypischer, wahnsinnig starker und böiger Wind einen Strich durch die Rechnung machte.
Gegen die Gewalten des Wetters kann man schlussendlich wenig aussetzten, somit machten wird das Beste draus und vertieften uns in weitere Details der Wettbewerbsklassen, Setups, und allgemeine Tüfteleien an den Modellen, bevor es abschließend zum gemeinsamen Abendessen gerufen wurde.
Am Sonntag verwarfen wir den Zeitplan und beschlossen die Zeit, in der Wind und Wetter optimal waren, zum weiteren Fliegen zu nutzen und lieber die Mittagspause oder möglichen stärkeren Wind (der uns an diesem Tag glücklicherweise verschonte) für den abschließenden Theorieteil zu nutzen.
Wir möchten uns ganz herzlich bei unserem Bundessektionsleiter DI Christian Faymann für seinen Besuch bedanken. Christian ist selbst Modellhubschrauberpilot und großes Interesse an Technik und Bewertung gezeigt. Der Besuch unseres BSL ist uns immer wieder eine große Freude für uns.