Die Junioren übertreffen alle Erwartungen, …. wie es dazu kam.

Nach der Weltmeisterschaft ist vor der Weltmeisterschaft, dachten wir als Christian Brandner in Martin (Slowakei) Junioren-Weltmeister geworden ist, und als Einzelpilot auch am dritten Platz in der Mannschaft am Stockerl stand. Uns wurde schnell klar, um Chancen auf einen Mannschafts-Weltmeister-Titel zu haben, brauchen wir 3 Jugendliche. Da bekanntlich nicht gerade viele Jugendliche auf Ergebnislisten bei österreichischen Bewerben zu lesen sind, schien das Projekt kläglich zu scheitern.
Beim traditionellen Modellflug-Jugendlager, das schon Jahrzehnte von Gerhard Niederhofer in Kaindorf veranstaltet wird, hatte sich schon 2021 Simon Walcher etwas für F3K interessiert und ist auch bei einem nationalen F3K Wettbewerb in Liezen mitgeflogen. Mario Brandner ebenfalls Betreuer, konnte Simon und auch seinen Vater Andreas überzeugen 2023 bei der Weltmeisterschaft mitzufliegen. Hurra, da waren es schon 2.
Als ich als Jury bei einer Österreichischen Meisterschaft in F5L tätig war, fiel mir Luca Brudermann auf.  Als dann noch Luca mit seinem Vater Matthias Wildburger bei der Landesmeisterschaft F3K in Fürstenfeld mitflog, war der 3. Pilot für ein Juniorenteam gefunden. Eigentlich ein Lotto-Sechser, wenn man die Situation bei Wettbewerben in Österreich kennt.
Bei der Sitzung Sport des ÖAeC gab ich also eine Jugendmannschaft bekannt, aber ich hatte das Gefühl ich werde nicht ernst genommen.  Weiters ist es auch nicht so einfach den Vätern beizubringen, dass jeder Pilot 5 Modelle bei der WM in Brasov anmelden kann/soll. Luca hatte glücklicherweise noch- neben der Möglichkeit auch Modelle seines Vaters Matthias zu verwenden- 2 Modelle „YODA“ zur Verfügung gestellt bekommen. Für Simon konnte ich von Denis Skrabl - „Vortex Soaring“ 2 Stück Vortex 4 mit „Jugendbonus“ organisieren. Es erklärte sich Mario Brandner bereit die 2 neuen Modelle für Simon fertig zu stellen, und auch eine Förderaktion wurde von Mario ins Leben gerufen, um die Jugendlichen finanziell zu unterstützen.
Das erste gemeinsame Training startete schon im Frühling, mit dem Focus die Modelle richtig einzustellen und den Vätern, die auch als Helfer am Flugfeld stehen würden, ihre Aufgaben zu erklären: Wie stoppe ich richtig? Welche Flugaufgaben gibt es? Worauf muss ich sonst noch achten, ……..
Ein 2. Zusammentreffen des Teams folgte ca. ein Monat später. Es lief schon alles viel besser, und die noch nicht 100%ig funktionierenden Modelle wurden direkt am Flugplatz in Eppenstein verbessert.
Auffallend waren die brachialen Wurfhöhen aller 3 Jugendlichen: es ist eine Freude die Modelle nach dem Wurf im Himmel verschwinden zu sehen. Ich konnte feststellen, dass alle drei Piloten bereits viele Trainingsstunden hinter sich hatten und sehr motiviert waren.
Wettbewerbe in Österreich, Kroatien und Rumänien wurden noch von den Jugendlichen absolviert, und somit konnte die Weltmeisterschaft F3K 2023 starten:
„Treffpunkt am Dienstag bzw. Mittwoch am Flugplatz in Brasov“ konnten wir in unserer WhatsApp-Gruppe lesen. Alle Modelle noch richtig trimmen und schon flogen wir 2 Tage den „Romania100“  Christian beendete diesen als 3. bei den Jugendlichen. Aber auch Luca und Simon überraschten uns mit ihrem fliegerischen Können und wie sie mit ihrer Einstellung an die Weltmeisterschaft heran gingen.
Nach der Modellabnahme und eher mauen Eröffnungsfeier stieg die Anspannung immer mehr bis am Sonntag endlich Durchgang 1 gestartet wurde. 
In den ersten 2 Tagen ging es immer wieder auf und ab bei der Platzierung unter den Jugendlichen, und es schaute nicht nach einem Start-Ziel Sieg für Österreich aus. Team Deutschland und auch Südafrika flogen wirklich ausgezeichnet, ebenso zeigte die Konkurrenz aus Polen ausgezeichnete Flüge. 
Als Joker konnten aber nun die Piloten Harald Helm und Klaus Schlömmer als Ansager in die Entscheidung eingreifen. Durch ihre ausgezeichneten Thermik-Kenntnisse und auch taktischen Ratschläge wurde es von Durchgang zu Durchgang besser. Die Bedingungen waren sehr unterschiedlich. Von bestem Thermikwetter bis zu Regenschauern, viel Wind und stark bedecktem Himmel war alles vorhanden. 
In den folgenden Runden arbeiteten sich Christian und Simon weiter ‪an die Spitze vor.‬ Ab Runde 10 lagen Simon und Christian auf den Plätzen 1. und 2.  Luca konnte seinen sechsten Platz gut halten. Deshalb konnte schon vor dem letzten Flug zum 1. Junioren Team-Weltmeister-Titel in F3K für Österreich gratuliert werden.‬‬‬
Doch Simon und Christian matchten sich auch bei den letzten Durchgängen um den Weltmeistertitel, und erst beim allerletzten Flug (Runde 17) konnte sich Simon seinen Junioren-Weltmeister-Titel sichern. Christian als Vizeweltmeister vor Colin Angermann (GER) strahlte mit Simon um die Wette. Luca konnte leider bei seiner Aufholjagd nicht genügend Punkte gut machen und verpasste einen verdienten Platz am Stockerl. 
Bei all der Freude über das Ergebnis der Junioren auch noch kurz zu den Senioren. Da war Harry lange Zeit drauf und dran ins Finale einziehen zu können. Fast durchgehend lag er klar unter den Top 14. Zwei kleine „Patzer“ in den Runden 14 und 15 bei denen er 200 Punkte liegen lassen hat, haben ihn zurückfallen lassen. In Runde 17 fehlen ihm nur 13 Punkte auf den Einzug ins Finale. Schade. Hermann Haas beendet die Vorrunden auf Platz 20 und Klaus Schlömmer auf Platz 25.

Simon Walcher: Weltmeister bei den Junioren F3K 2023
Christian Brandner: 2.Platz Weltmeisterschaft Junioren F3K 2023
Luca Brudermann: 6.Platz Weltmeisterschaft Junioren F3K 2023
Luca Brudermann, Christian Brandner und Simon Walcher: Junioren- Team-Weltmeister

Viel mehr geht nicht mehr, oder doch noch?
Bedanken möchten sich die Piloten, 
Luca Brudermann, Simon Walcher und Christian Brandner
Bei allen Helfern, besonders bei Mario, Andreas und Matthias für alle Hilfe, die benötigt wurde.
Bei Mario, Harald, Klaus, Andreas und Matthias für das perfekte Ansagen bei der Weltmeisterschaft. 
Bei allen Sponsoren, die uns mit Flugmaterial unterstützten.
Bei der Union Eisenerz, Modellflugclub St. Andrä und MFSG Askö Judenburg.
Bei unserem Teammanager Hermann und auch bei Gerti.
Und natürlich beim Österreichischen Aeroclub, der uns die Teilnahme überhaupt ermöglichte.